Der Steuerbeamte Joseph Kyselak frönte einem Hobby, das im Biedermeier unerhört war: Er wanderte durch Österreich und hinterließ seinen Namen an Felsen, in Kirchen und Höhlen, an Denkmälern und Amtsgebäuden im ganzen Land. Die Kunsthistorikerin Gabriele Goffriller hat seine Reisebeschreibung neu herausgegeben und spürt dem immer noch rätselhaften Phänomen Kyselak nach.
Der Graffiti-Forscher Norbert Siegl liest bunte Wände wie andere Menschen die Tageszeitung und verrät, warum ihm ein simpler Kraftausdruck lieber ist als ein aufwändiges Gemälde an einer öffentlichen Graffiti-Wand.
Auf einer Tour durch das westliche Belfast weist Taxifahrer Jimmy die politischen Wandmalereien der beiden ehemaligen Bürgerkriegsparteien hin und erklärt, dass die Tradition der „Murals“ im heutigen Belfast immer noch lebendig ist.
Ghostletters sind Abdrücke von alten Inschriften auf Hauswänden und Geschäftsportalen. Der Grafiker Tom Koch und die beiden Fotografen Daniel Gerersdorfer und Stephan Doleschal haben diese Schatten der Vergangenheit aufgespürt und im Buch „Ghostletters Vienna“ verewigt. Tom Koch erzählt von Entdeckungen hinter Feuermauern, und blickt nostalgisch auf das Wien der 1950er und 1960er Jahren zurück, als die Reklamen bunter, die Inschriften plastischer und die Städte autoärmer waren.
Im niederösterreichischen Mostviertel bei Schlagerboden sind die Hügel so steil und die Winter so schneereich, dass ein Leiche auf der Rodel ins Tal geschickt werden musste, damit sie rechtzeitig zur Beerdigung
ankam, und in Purgstall war die Seufzerallee berühmt-berüchtigt. Was wie das Drehbuch zu einem B-Movie klingt, sind Erinnerungen der MostviertlerInnen an ihre Landschaft. Daniela Lipka, Hartmut Schnedl und Florian Illichmann-Rajchl haben diese und andere Begebenheiten im Projekt „Mostviertler Wortschaften“ gesammelt.
Die Musik kommt von The Specials, Ludwig van Beethoven, LaFaro, Christy Moore, Sam Carson, Johnny Cash, 16 Horsepower, Soap & Skin und Asaf Avidian & the Mojo.